Die Dating App Bumble aus Austin/Texas wurde 2014 von Whitney Wolfe Herd gegründet. Sie gehörte bereits zu den Mitbegründern des großen Konkurrenten Tinder. Das Alleinstellungsmerkmal von Bumble ist, dass Frauen dort den ersten Schritt beim Dating machen. In den neun Monaten bis Ende September 2020 machte die Firma bei einem Umsatz von rund 420 Millionen Dollar einen Nettoverlust von 28 Millionen. Jedoch nahm das Unternehmen mit dem jüngst erfolgreichen Börsengang viel ein und kann damit nun die ambitionierte Wachstumsstrategie aus eigener Tasche finanzieren. Bumble wurde zuletzt mit 8,2 Milliarden Dollar bewertet und da Herd rund 12 % der Aktien besitzt, ist sie jetzt mit 31 Jahren die jüngste selfmade Milliardärin.
Die Erfolgsgeschichte von Bumble wurde auch mit innovativer Marketing-Kommunikation geschrieben. So wurde das Thema Branded Entertainment aktiv eingesetzt, um Bekanntheit und Image zu steigern. So zum Beispiel mit dem Hollywood Film “Book Club – Das Beste kommt noch” durch eine Markenkooperation basierend auf einem kreativen Product Placement (Agentur: Hollywood Branded, Los Angeles). Dabei wurde die Dating App gekonnt in den Handlungsstrang eingebettet: Die Hauptfiguren des Films, gespielt von Diane Keaton, Jane Fonda, Candice Bergen und Mary Steenburgen, sind bereits ‚Lebenserfahren‘. Eine von ihnen ist auf der Suche nach einem neuen Partner und wird von ihren Freundinnen sehr charmant gedrängt, die Bumble-App zu nutzen. Dabei wird auf unaufdringliche und oft humorvolle Art mit der App agiert – ganz so wie man es sich im realen Leben vorstellen kann. Der Film liefert somit ein Vorstellungsmodell und eine Handlungsanweisung der App. Mit vielen Details wie einem versehentlichen lustigen Foto oder was passiert, wenn man die App löscht und dann wiederhaben möchte.
Hier zeigt sich wieder ein herausragendes Beispiel, was unterhaltende Werbung für die Markenentwicklung leisten kann – die Ergebnisse für den Film und das Unternehmen Bumble waren auch entsprechend erfolgreich.
Die hohe Werbewirkung basiert dabei auf drei Faktoren:
1. Ein Vorstellungsmodell wird durch Darstellung in einer Filmhandlung gegeben.
2. Der Imagetransfer ensteht durch die authentische Markeneinbettung in die Handlung, mit glaubhaften Darstellern, die so zu Testimonials werden.
3. Die crossmediale Dimension mit dem Lebenszyklus einer großen Kinoproduktion und dem Aktivierungspotential des Contents über die eigenen Kommunikationskanäle von Bumble.
Diese Kommunikationsmaßnahme wurde dann auch 2018 beim PROPKO Award in Stuttgart in der Kategorie Kino/Content ausgezeichnet.