Mehrere Ziele wurden erreicht die ohne VR nicht möglich gewesen wären. Es wurden 66 Journalisten an zwei verschiedenen Orten eingeladen und konnten sich gegenseitig im Raum sehen. Mehr noch; es wurde individuell und persönlich! Denn die einzelnen Leute konnten sich mit dem Controler in das Auto beamen und dieses von innen betrachten. Es gab also den Informationspart der Designchefs und Baureihenleiter, die das Modell Stück für Stück virtuell zusammengesetzt haben und es gab einen Entertainmentpart: Der Jaguar gleitet durch eine Wüstenlandschaft auf den Betrachter zu – hält an, dreht sich malerisch, beschleunigt und rast dann schnittig in Richtung science Fiktion Stadtsilouette wieder davon. Der klassische Motorensound, auf den Fans und Hobbyisten immer so abfahren, bekommt über die Headsets und die totale Immersion nochmal eine ganz andere Wirkung. Der Erklärungsteil ist so aufgepeppt, mit dem holographisch in Form und Farbe erscheinenden Jaguar, dass die Experience dazu einlädt das Innere zu erkunden.
http://www.youtube.com/watch?v=kY7febXxBws
Eine derartige Präsentation ist mit dem Fokus auf virtuelle Konferenzen so ziemlich einzigartig und konzeptionell eine Höchstleistung. Es wurde tatsächlich die volle Packung die VR heute schon kann ausgenutzt und in einer Form dargeboten, die es geschafft hat die Leute in die totale Immersion hinein zu ziehen. In den Videos die es von der Show gibt, verhalten sich alle Menschen völlig natürlich mit der VR Brille, als wäre es ein ganz selbstverständliches Medium. Ein Journalist griff sogar nach Stift und Notizblock und schrieb etwas auf, ohne das VR Headset abzusetzen. Der Mehrwert liegt auf der Hand. Es wurden die Leute direkt in den Jaguar verfrachtet. Sie wurden entspannt unterhalten, konnten sogar sitzen dabei. Keiner war gezwungen in eine ganz bestimmte Richtung zu blicken oder zu warten bis er sich endlich das Innere des neuen Modells anschauen kann. Es war eine soziale und gleichzeitig wahnsinnig persönliche Erfahrung für die Leute. VR ermöglicht es technische Details auf ganz persönliche Weise zu erleben… Unsere Kommunikation bekommt einen ganz anderen Stellenwert, wir sind nicht mehr der stille Betrachter in der letzten Reihe, der verzweifelt sein Handy in die Luft hebt, um einen Schnappschuss zu ergattern! Wir sind alle im gleichen Raum mit den gleichen Möglichkeiten die sich direkt vor unserem Sichtfeld eröffnen. Noch dazu mit dem Wissen dass wir uns mit den anderen neben uns in der selben virtuellen Welt befinden. Mich persönlich interessiert nicht, wo die 36 Batteriepacks untergebracht sind, mich interessiert mehr wieviel Platz ich im Innenraum habe… Aber was der andere neben mir erlebt und sich anschaut kann mir ja egal sein. Ist doch schön. Jetzt und hier bin ich frei in der virtuellen Welt. Was für Chancen tun sich da auf! Professionalisierung von Inhalten. Emotionalisieren von Produkten. Branded Entertainment. Social VR.
Wenn wir das alles gut bespielen, müssen wir uns bei VR nur immer wieder fragen… wie führe ich den Zuschauer und welche Interaction biete ich ihm? Wenn Produkt und Story perfect zu VR passen – dann hab ich den Zuschauen unter der Brille ganz für mich allein. Und dann kann ich branden, branden, branden. Denn: ist der Zuschauer erst mal gekickt wird alles einfacher. Und niemanden interessieren irgendwo irgendwelche placements im Bild – sie werden in VR irgendwann genauso dazu gehören wie heute die beiläufige Colaflasche im Film xY. Haben wir erstmal das Point of View Thema gelöst und der Zuschauer weiß immer wo er hinschauen kann, dann funktioniert Werbung genau wie bei 2d Videos.
Die Frage ist: wie viel wirkungsvoller wird gebrandeter Content in VR?
BEO-Autorin: Maren Courage