… welch großes Potential sie für Marken in einer klugen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit sieht.
BEO: Warum fiel Deine Wahl auf ein Instagram-Account?
Laura Brodda: Da bei mir alles mit einem Kleiderkreisel-Account begonnen hat, ist die Wahl auf Instagram sehr spontan gefallen. Ich wurde von mehreren „Kundinnen“ gefragt, ob ich denn einen Account hätte und habe auf diese Nachfrage hin einen erstellt. Mittlerweile kann ich jedoch sagen, dass Instagram für mich persönlich die beste Social Media Plattform ist, da sie sehr visuell ist und ich mich für tolle Bilder sehr begeistern kann. Auch die Zielgruppe ist hier deutlich anders als bei YouTube oder Facebook und passt am besten zu meinem Content. Besonders Fashionthemen lassen sich durch den kachelartigen Feed toll darstellen.
Foto: Laura Brodda und Ihre Zusammenarbeit mit der Marke NEWSHA auf Instagram
BEO: Was sind die Vorteile von Instagram für Dich und für die Marken?
Laura Brodda: Ich mag die Mischung aus schneller Inspiration und der Persönlichkeit der einzelnen Accounts. Diese Kombination gibt es so nur bei Instagram, weshalb ich es auch für das Influencer Marketing besonders geeignet finde.
YouTube hat sicherlich das größere Storytellingpotenzial, ist aber nicht so schnell zu konsumieren, da die Videos meist mehrere Minuten lang sind und es in der heutigen Zeit schwer ist, die Follower für eine so lange Zeit „bei der Stange zu halten“. Was die Inspiration betrifft, ist Pinterest sicherlich vor Instagram, es fehlt jedoch die persönliche Komponente und somit die Bindung der Follower. Viele Instagrammer haben auch ihre eigenen Blogs, wodurch das Storytelling wieder verstärkter ins Spiel gebracht werden kann.
BEO: Wie können sich Marken auf Instagram mit Influencern präsentieren?
Laura Brodda: Instagram ist meiner Ansicht nach die beste Plattform eine Marke generell bekannter zu machen, eine neue Zielgruppe zu erschließen oder einen Imagewechsel umzusetzen.
Selbst ich, die mitten im Feld ist, habe altbekannte Marken, die jedoch nie mein Interesse geweckt haben, durch Instagram neu entdeckt. Durch die richtige Auswahl der Influencer kann eine Marke authentisch und zielgruppengenau in den Fokus gerückt werden, was für die Zukunft an Relevanz gewinnen wird. Die klassischen Marketingkanäle sind für die nachwachsenden Generationen nicht mehr Interessant und man sollte den Schwerpunkt dorthin verlagern, wo sich die Menschen aufhalten. Genau das sind gerade und sicherlich auch in Zukunft soziale Medien wie Instagram.
BEO: Was sollten Marken in der Zusammenarbeit mit Influencern tunlichst sein lassen?
Laura Brodda: Wenn eine Marke sich dafür entscheidet Influencer-Marketing zu betreiben muss sie sich bewusst sein, dass Influencer ein Marketingkanal wie jeder andere sind. Leider bekomme ich täglich anfragen für Blogposts oder Social Media Posts bei denen ich die dreistesten Antworten (oder auch gar keine mehr bekomme), wenn ich über den Preis einer solchen Kampagne rede. Es herrscht in sehr vielen Köpfen immer noch die Meinung vor, dass ein paar Produkte (wenn überhaupt), als Gegenleistung ausreichen.
Oftmals bekomme ich auch Anfragen wie: „Wir möchten es erst mal testen, ob es gut läuft und wenn ja, dann bekommst du beim nächsten mal auch Geld dafür“. Ein solches Vorgehen ist höchst unprofessionell und macht die teilweise sehr geringe Wertschätzung gegenüber Influencern deutlich. Ich kann auch nicht in ein Restaurant gehen und sagen: “Also ich probiere heute mal alles und wenn es mir schmeckt, dann bezahle ich beim nächsten Mal“.
Wer sich für eine Influencer-Kampagne entscheidet sollte hierfür auch ein angemessenes Budget bereithalten. Aktuell ist dieses im Gegensatz zu anderen Marketingkanälen immer noch sehr sehr günstig!
BEO: Kannst Du ein Praxisbeispiel aus Deiner Zusammenarbeit mit Marken zeigen?
Laura Brodda: Ein tolles Beispiel einer Zusammenarbeit ist für mich NEWSHA Haircare. Ich habe die Verantwortlichen bei einem Event kennengelernt, das auf die Teilnahme von Influencern gesetzt hat, diese jedoch vor Ort sehr schlecht behandelt hat. Dies ist auch NEWSHA aufgefallen und ich habe eine Einladung zu deren Headquarter erhalten. Die persönliche Kommunikation ist bisher beispiellos und auch der Umgang mit Influencern einfach klasse.
BEO: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch.
Das Interview fand als Follow-up zum dmexco Nighttalk in München statt, auf dem Laura Brodda (2. von rechts) neben Thomas Weiser, Digital Manager Lorenz Snackworld (ganz rechts) und Frank Vogel, Sprecher der Geschäftsleitung G+J EMS (2. von links) Podiumsgast und Referentin zum Thema „Influencer Marketing: Nächster Hype oder skalierbares und nachhaltiges Kommunikationsinstrument?“ war.
Foto: dmexco