Insgesamt wurde hauptsächlich über die Zukunft des digitalen Marketings an sich referiert und debattiert. Hierbei ist interessant, dass das digitale Marketing im Vergleich zum „Offline“ Marketing bei z.B. Henkel noch einen extrem niedrigen Teil des Budgets ausmacht (Grund: 1,5% des Abverkaufs der Produkte findet online statt). Dies wird sich in Zukunft allerdings langsam ändern. Tina Müller, Corporate Senior Vice President für das weltweite Haarkosmetik-, Gesichts- und Mundpfelege-Geschäft (!) erzählte von der Mediastrategie der Kreation einer Produktwebsite (Bsp. http://www.brillance.de/). In einem ersten Versuch wurden nur die Produkte auf der Website vorgestellt – die Besucher blieben aus (Offline lernt Online). Dann wurde ein Digital Director eingestellt, welcher sich um das Search Engine Team und das Content-Team kümmert. Die neue Idee der Website: Da Frauenzeitschriften im Bereich Kosmetik noch immer eine sehr wichtige Rolle für die Konsumentinnen spielen, tritt die Produktwebsite als Frauenzeitschrift auf. Die interessanten Themen werden vom Search Team aufgespürt und vom Content Team (Condé Nast Verlag) realisiert. Ein voller Erfolg.
Und genau hier wird es für Branded Entertainment und Product Placement Interessierte spannend, denn diese „Frauenzeitschrift“ ist zu 100% ein Advertiser Funded Programming Produkt (vgl. mit den Gratis-Werbe-Magazinen in der Offline-Welt). Die Inhalte (=Werbung) sind in gutem Kontext unterhaltsam aggregiert. (Hinweis der Redaktion: Unterhaltsam, nicht witzig – denn wie Frau Müller betonte: „Mit Kosmetik verstehen Frauen keinen Spaß“). Auch handelt es sich hier um Product Placement, da die Produkte in den „redaktionellen“ Teil platziert werden. Bricht man die Mediennutzung auf das Zeitbudget der Rezipienten herunter verbringt ein User in nur wenigen Fällen so viel Zeit mit Werbung. Diese Zeit mit TV einzukaufen ist wahrscheinblich nicht bezahlbar. Und genau deshalb wird auch diese Form des Branded Entertainment in Zukunft immer wichtiger werden.
Leider muss auch festgehalten werden, dass die Begrifflichkeiten „Product Placement oder Branded Entertainment“ auf dem gesamten Kongress nicht einmal genannt wurden.
Abschließend soll noch erwähnt werden, dass in anderen Branchen hingegen bereits ein sehr sehr großer des Budgets in digital / Social Media investiert wird, z.B. Nike. Die Kernzielgruppe von Nike sind die „Digital Natives“, weshalb viele klassische Kommunikationsinstrumente selbsterklärend weniger Sinn machen.
Weitere Informationen zum Kongress finden Sie hier oder bei mykeynote.tv