Die Kölner Komiker sollen unter anderem nicht gekennzeichnetes Product Placement für Samsung, McDonald’s und Coca-Cola gemacht haben. Nach Recherchen von “Report Mainz” (SWR) bietet der Vermarkter Mediakraft Werbekunden schriftlich eine “redaktionelle Integration” in denVideos von Y-Titty an. “Bei Y-Titty garantieren wir auf 1 Video 650.000 Views, also 52.000 Euro brutto”, heißt es in einem Angebot des Multi-Channel-Network (MCN).
Y-Titty zählt mit einer Reichweite von über 2,8 Mio Abonnenten zu den erfolgreichsten YouTube-Kanälen in Deutschland. Insgesamt hat Mediakraft 14 Mio Unique Viewers und 260 Mio Videoabrufe. Mehr als die meisten Sender in Deutschland, die auf den Fernbedienungen die Plätz 7 und aufwärts belegen.
Die zuständige Bezirksregierung Mittelfranken, Mediakraft hat seinen offiziellen Sitz in München, hat nun ein Prüfverfahren eingeleitet. Es dürfte ein Präzedenzfall werden, denn anders als beim Fernsehen, wo Product Placement seit 2010 klar geregelt ist, gibt es für YouTube-Kanäle noch keine verbindlichen Regelungen für den Umgang mit Werbung. Umso verwunderlicher, dass Mediakraft alle Vorwürfe bestreitet.
Der Rechtsanwalt der Künstlerformation Y-Titty weist gegenüber der ARD-Sendung die Vorwürfe zurück und erklärt: “Videos unserer Mandanten erhalten weder Kaufaufforderungen noch rücken sie Produkte werbend in den Mittelpunkt.”
In der Branche scheint es ein offenes Geheimnis, dass in Youtube-Videos Produkte platziert werden. Ein „Skandal“ wurde zuletzt bei Let’s Play Videos bekannt.
Nicht verwunderlich ist es, dass ausgerechnet ein öffentlich rechtlicher Sender Mediakraft so an den Pranger stellt. Immerhin ist Youtube mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschiene der Welt und bringt Videocontent massenweise direkt in die (Wohn-) Zimmer der Zuschauer. Da scheint die Chancengleichheit nicht mehr wirklich gewährleistet zu sein – Sowohl in der Contentdistribution, als auch in den rechtlichen Rahmenbedingungen. Denn Online ist zum Teil gefühlt noch rechtsfreie Zone. Wer bei den Landesmedienanstalten, die erst seit wenigen Jahren mit zuständig sind, soll das gesamte Videomaterial sichten?
Mediakraft hat schlicht das Problem, jetzt wirklich relevant zu sein.
Das Beispiel Saturn TechLab zeigt jedoch wie schön Branded Entertainment auf der rechtlcih sicheren Seite aussehen kann. Technik News und Technik Reviews mit Saturn deutlcih als Absender gekennzeichnet. Dabei werden allgmein neue Produkte vorgestellt. Nicht die Marke selbst wird in den Mittelpunkt gestellt. Und genau deshalb positioniert sich der Einzelhändler hier mal ungewohnt positiv als Technikspezialist. Abseits der immer noch anhaftenden „Geiz ist Geil“ aber immer noch schrill und wahrscheinlich genau deshalb nah an der Zielgruppe.
https://www.youtube.com/watch?v=p2juOHaNi34
Durch den Moderator aus dem Mediakraft Netzwerk (AlexiBexi) werden Reichweiten auf den Neuen Branded Channel gelenkt. Gadtauftritte der anderen MCN-Moderatoren bringen zusätzliche Zuschauer. Y-Titty war auch schon dabei – wen wundert’s!
7% der Zuschauer konnten dann auf Shop transferiert werden, so Krachten auf der Content Marketing Konferenz. Obwohl Abverkauf nicht das Ziel war. Weitere Zahlen:
1 Mio Views, 40.000 Abonnenten, 43.200 Likes, Dislikes 1500
Da interessiert einen doch, wie die Zahlen bei Samsung, MacDonald’s und Co waren. Und ob sie besser gewesen wären, wenn man die Produktplatzierung kenntlich gemacht hätte. Ob das nun gewollt war oder nicht. Also das mit der Platzierung.
Quellen: Mediakraft, Turi2