Viele der Unternehmen, wie zum Beispiel „Vitastik“, ein Startup, das E-Zigaretten herstellt, bauen sogar fast Ihre gesamte Marketingstrategien darauf auf, denn die damit erreichte Aufmerksamkeit und Umsätze sind erheblich. Auch der Geschäftsführer der Wirtschaftswoche Online, Johannes Schmid, bestätigt, dass es das Unternehmen ohne Instagram gar nicht erst gebe, da praktisch das gesamte Wirtschaftsmodell darauf basiert. Er spricht davon wie machtvoll Instagram mittlerweile ist und welche enorme Reichweite das soziale Netzwerk erzielt.
Das sich mit der Product Placement Werbung auf Instagram gutes Geld verdienen lässt, haben bereits unzählige User – Schülerinnen, Studentinnen, Auszubildende, die ein normales Leben führen – für sich entdeckt. Denn die Platzierung gezielter Produkte, der jeweiligen Firmen, wird ihnen zum Teil gut bezahlt oder zumindest bekommen Sie die Produkte – Oberteile, Taschen, Lippenstifte etc. – von den Herstellern geschenkt. Dafür müssen die User – überwiegend weibliche – Fotos der Artikel auf ihrem Instagram-Account hochladen, welches dann die Follower des jeweiligen Accounts sehen. Teilweise handelt es sich dabei bis zu 130.0000 Abonnenten oder sogar mehr und jeden Tag kommen an die 60 bis 70 Follower hinzu. Das wiederum stellt eine einfache und gut platzierte Werbung für die Firmen dar. Dabei verdienen die Instagramerinnen mit den Produktplatzierungen und den damit verbundenen Kooperationen zwischen 100 bis 300 € und mehr pro Foto.
Auch wenn die Firmen einen lockeren bis freundlichen Umgang mit den Instagram Userninnen pflegen, geht es doch ganz klar um Marketing. Wobei diese Art der Werbung eigentlich nicht ganz korrekt ist. Vor allem nicht, da die meisten Bloggerinnen natürlich nicht dazu schreiben, dass die Produkte gesponsert sind, da sonst der positive Werbeeffekt für die Firma ausbleiben würde. „Die Art von Werbung kann ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sein“, äußert der Rechtsanwalt für Internet- und Wettbewerbsrecht aus Augsburg, Sascha Pakroo. Denn im Grunde könnten die Konkurrenten rechtlich dagegen vorgehen – zum einen gegen die die jungen Frauen, aber auch gegen die Firmen. Denn laut Pakroo, werden die Produkte ja offensichtlich gezielt verschickt, um damit werben zu können, daher könnte es durchaus als wettbewerbswidrige Handlung angesehen werden und dies bedeutet wiederum dass hier ein Unterlassungsanspruch geltend gemacht werden könnte. Doch bislang ist das Geschäft mit den Instagrameirnnen für die Unternehmen ein sehr gutes, vorausgesetzt sie kennen und beachten die möglichen Fallstricke. So erklärt die Managerin des jungen Kosmetikherstellers “Missha”, Xenia Hetke, dass sie sehr gerne mit den jungen Bloggerinnen und Instagramerinnen zusammen arbeiten, dabei aber selbstverständlich darauf achten, dass die Produkte immer zu den jeweiligen Personen passen, so würden sie zum Beispiel nie eine 16-Jährige für Faltencreme werben lassen.
Da die Instagramerinnen von der Aufmerksamkeit „leben“, kommt es im Netz fast schon zu „Kämpfen“. Denn um eine hohe Aufmerksamkeit und damit mehr Reichweite zu erzielen – was wiederum mehr Produkte und auch mehr Geld bedeutet – brauchen die Mädchen eine hohe Anzahl an Klicks. Der Kampf um die Klicks hat bereits dazu geführt, dass sich im Netz sogar schon Instragram-Likes kaufen lassen, natürlich ganz diskret: 1000 kosten 15 Euro. Im Appstore von Apple existiert bereits ein Programm, das künstlich Follower generieren kann, indem man anderen folgt und die einem dann zurück folgen. Manchmal liken auch große Instagramer Fotos anderer User, in der Hoffnung, sie würden diese Gefälligkeit erwidern. Es entstehen sogar Fan-Gruppen junger Mädchen, die sich gegenseitig im Lob für die Instagramerinnen übertreffen. Einige haben dadurch schon einen Idolstatus erreicht und werden auf der Straße erkannt. Das die jungen Frauen durchaus genießen.
Die beliebtesten deutschen Unternehmen auf Instagram
- Platz 1 dm : 196.000 Follower
- Platz 2 snipes official : 158.000 Follower
- Platz 3 essie deutschland: 125.000 Follower
- Platz 4 balea 122.000 Follower
Quelle: statista/futurebiz.de
Stand: März 2015
Quelle: http://www.wiwo.de/unternehmen/it/instagram-das-lukrative-werbegeschaeft-mit-dem-fotodienst/12213098.html