Product Placement bei Instagram
Vor wenigen Wochen hat DAS deutsche Informationsportal der Digital Natives, OnlineMarketingRockstars.de (OMR) am Beispiel der 2013 gegründeten Düsseldorfer Modemarke „Live Fast Die Young“ (LFDY), den Erfolg des Marketingkanals Instagram beleuchtet. Zuvor war das LFDY mit Instagram Influencer Marketing binnen 2 Jahren auf 1,7 Millionen Jahresumsatz gewachsen.
Wie OMR berichtete, nutzt LFDY dazu Fußballer und Musiker mit Instagram-Millionenreichweite, um die eigenen Designs und die Marke weltweit bekannt zu machen. So richtig in Fahrt kommt das Geschäft im Juni 2014 als Mario Götze (über 5,5 Mio. Abonnenten) ein Foto mit seinem Kumpel Marco Reus (über drei Mio. Abonnenten) postet. Reus trägt darauf eine Kappe mit den großen Buchstaben LFDY. Bis heute bekommt das Bild über 148.000 Likes, gesehen haben dürften es noch weit mehr Menschen. Angeblich hat Reus hat selbst gekauft.
Auch andere Fußballer wie der englische Nationalspieler Alex Oxlade-Chamberlain (1,4 Mio. Abonnenten bei Instagram) lassen sich immer wieder mit LFDY-Klamotten ablichten. Klassisches Product Placements. Ein Bild, auf dem er eine Mütze rägt, hat über 30.000 Likes. „Zu Beginn haben wir einige Spieler einmal komplett ausgestattet, die erzählen das dann natürlich auch in ihren Teams weiter.“ so der Gründer und Geschäftsführer des Labels. Besonders wenn Stars eine Kappe mit der LFDY-Aufschrift tragen und Bilder bei Instagram posten, gehen die Besuchszahlen im Shop natürlich in die Höhe.
Noch weiter Gedacht ist das Konzept um sogenannte Multishops. Der Künstler kümmert sich dabei um das Marketing (zum Beispiel mit jeder Menge Instagram-Posts in den Klamotten) und LFDY stellt die Infrastruktur (Herstellung, Lieferabwicklung usw.). Als Joint Venture teilen sich beide Parteien die Umsätze. Der wohl bekannteste Shop gehört zum Rapper Kollegah, der unter dem Label Copayn Shirts, Pullover, Mützen und Jogginghosen verkauft.
Verkaufen bei Instagram ist ein Wunsch vieler Brands. Dank Tools wie Liketoknow.it gibt es für Instagram-Influencer und Brands eine Möglichkeit Affiliate-Links zu generieren.
liketoknow.it erlaubt es Influencern, Publishern und Brands, unter ihre Instagram-Posts Affiliate-Links zu den gezeigten Produkten zu setzen. Das Problem, dass Instagram keine Links unter den einzelnen Beiträgen zulässt, umgeht Liketoknow.it mit einem cleveren Trick: Influencer melden sich bei dem Service an, tragen die Affiliate-Links zu den Outfits in einer Web-Oberfläche ein und bekommen einen Liketoknow.it-Link (z.B.: www.liketk.it/2gnYP). Diesen posten sie dann in der Beschreibung des jeweiligen Instagram-Fotos – wo er wegen der Instagram-Vorgaben nicht klickbar ist. Jeder Instagram-Nutzer der dieses Foto liked und bei Liketoknow.it angemeldet ist, bekommt dann eine E-Mail mit den Links zum Influencer-Shop. Über die Landing-Pages der Influencer und Brands kommt er dann zum eigentlichen Online-Shop. Kauft der Nutzer, bekommt der Influencer eine Affiliate-Provision, einen Teil behält Liketoknow.it.
Im Juni 2015 vermeldete der Service, dass sich über 850.000 Instagram-Nutzer angemeldet haben und E-Mails von Liketoknow.it erhalten wollen. Gleichzeitig sind tausende Influencer an Bord. Auch Brands nutzen den Service, um in den eigenen Instagram-Kanälen direkt auf die Produkte zu verweisen. Zu den Brands der ersten Stunde gehörten Asos und Urban Outfitters. Aber auch Publisher wie die Vogue monetarisiert ihren Instagram-Account.
Deutsche Fashion-Instagrammer wie Leonie Hanne von Ohhcouture, Caro Daur (518.000 Abonnenten) oder Novalanalove (413.000 Abonnenten) posten regelmäßig Liketoknow.it-Links.
Kommt ein Post zum Beispiel auf 10.000 Likes und zehn Prozent der User davon sind bei Liketoknow.it angemeldet, bekommen immerhin 1000 “Liker” eine Mail mit den Links auf ihren Affiliate-Shop. Bei einem Kauf werden Umsatzprovisionen zwischen 5 und 15% fällig. Auch deutsche Startups wollen in dem Bereich mitspielen. StyleLike ist eines von Ihnen.
Aber wie gewinnt man als Brand Instagram Influencer, die entsprechende Produkte in Szene setzen? Hier helfen Plattformen wie fab4media, gosnap.co oder Influting.
Auch der ehemalige (und wieder) TV-Moderator Andreas Türck schickt sich an, den neuen Marketing-Teilbereich mittels Technik zu vereinfachen: Dazu startet er zusammen mit Felix Hummel Buzzbird. Dazu müssen sich potentielle Influencer erst einmal registrieren. Marken stellen dann jeweils ein Briefing auf der Plattform ein. Mit Hilfe eines Algorithmus schlagen die Hamburger den Brands dann passende Werbehelfer vor. Buzzbird selbst kassiert dabei 20 Prozent des Auftragsvolumen. Dabei sieht Türke die Plattform als eine Mischung zwischen Vermittler und CRM, welches den Worfkflow vereinfachen soll.
Um den Reigen an Technologie rund um Instagram und sein Öcosystem komplett zu machen, gibt es noch Analysetools, die den Erfolg von Kampagnen messen. Zu nennen wären hierbei Instafollow, Squarelovin oder Iconsquare. Auch Crowdfollow ist auf das Bilder-Social-Network spezialisiert. Aber auch die Technologieanbieter wie Hootsuite, die Social Media Monitoring bereits etabliert haben, integrieren Instagram als Kanal.
Ausgewiesen werden beispielsweise Durchschnittswerte zur Anzahl der Loves und der Kommentare im Verhältnis zu Anzahl von Fotos und Follower /Love-Rate/ Talk-Rate). Die Zahlen der Loves, Kommentare oder Shares zu einem Durchschnittswert zusammengefasst ergeben eine Engagement-Rate. Ergänzend kommt meist die Auswertung von Hashtags dazu.
Instagram wird noch eine Weile der Liebling der Werbebranche bleiben, bist neue Apps wie Snapchat mehr Reichweite generiert haben. Was aber bleibt ist die Erkenntnis, dass Product Placement und Branded Entertainment seit youtube nicht mehr wegzudenken sind aus dem Scope of Work eines jeden Marketingentscheiders.
Quellen: Onlinemarketingrockstars.de, meedia, wirtschaftwoche, w&v, socialmediatoday