Seit 1950 die ARD auf Sendung ging, ist sie zum festen Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden. Bei ihrer Rückschau konnte man einiges Interessantes und viel Belangloses sehen. Dass dabei nicht auf die Geschichte von Trennung von Werbung und Programm eingegangen wurde, ist angesichts der Fülle von Themen verständlich. Es sollen hier also einige Höhepunkte nachgeholt werden.
1953 – Clemens Wilmenrod nimmt als erster Fernsehkoch seine Arbeit auf und versteht es, gezielt Produkte in seinen Sendungen zu platzieren. Er wird quasi zum Begründer der Schleichwerbung im deutschen Fersehen
1955 – In einer Sportreportage der ARD zum Internationalen Radrennen in Solingen sind zeitweise bildschirmfüllend Logos der unterschiedlichsten Hersteller zu sehen.
1968 – Es beginnt eine langjährige Diskussion über Werbung, Sport und Fernsehübertragungen. Die Präsenz von Bandenwerbung und Logos auf den Trikots von Spielern führt zeitweise auch dazu, dass Sportereignisse (so 1967 die Übertragung der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft) trotz hohe Beliebtheit nicht ausgestrahlt werden.
1987 – Die ARD sieht sich gezwungen, Richtlinien zum Sponsoring zu erlassen. In den Jahren zuvor hatte Product Placement überhand genommen. Zur Legende wurde auf diese Weise die Nesquick-Dose in der Lindenstraße und die Kombination Schimanski und Paroli, der diese Hustenbonbons im Tatort Freunde ausgiebig lutscht.
2005 – Im Zuge der Berichte über Product Placement in der Serie „Marienhof“ kommt es zu internen Ermittlungen, die einmal mehr zeigen, wie umfangreich das Instrument von Produktionsfirmen genutzt wird. Die ARd-Töchter Bavaria und Colonia Media haben seit 1997 systematisch das Instrument eingesetzt.
2010 – Mit Beginn der Liberalisierung darf Product Placement auch in der ARD eingesetzt werden. Die Geschichte geht also weiter.