Auch wenn Produkte als Teil einer Serie oder eines Filmes nicht vordergründig mit deutlich sichtbarem Logo platziert werden, so ist erwiesen, dass die Nutzung einer Marke im Film eine messbare Wirkung auf die Wahrnehmung der Zuschauer. In einem aktuellen Stern-Artikel von Malte Mansholt „Regisseur verrät: Darum haben Schurken in Serien und Filmen keine iPhones“ wird der Rian Johnson, der Regisseur der Serie „Knives Out“ wie folgt zitiert: “Ich sage es jetzt einfach, es ist wirklich interessant: Apple erlaubt einem, das iPhone zu benutzen. Aber – und das ist sehr relevant für Mystery-Filme – Bösewichte dürfen nicht mit iPhones gefilmt werden”.
Das ist aus der Sicht von Product Placement-Experten und Marktforschern*) absolut nachvollziehbar. Natürlich ging es ihm nicht darum das Ende des Filmes „zu spoilern“ und transparent zu machen, wer in den Filmen der Gute und wer der Böse ist – soweit man das bei den ambivalenten Charakteren der heutigen VoD-Serien überhaupt genau zuordnen kann. Es geht darum, dass der Zuschauer tatsächlich eine Verbindung mit dem User der Marke herstellt, in dem Fall mit dem Darsteller, der das iPhone nutzt. Ist dieser ein Sympathieträger, dann wird auch das Produkt ebenso wahrgenommen. Es verwundert also keineswegs, dass Apple sich lieber mit „den Guten“ verbinden will.
Wenn Apple Filme und Serien mit Produkten ausstattet und seine Produkte dafür zur Verfügung stellt, dann ist dies ein Invest. Dann will man sicherlich von dieser Marketingmaßnahme profitieren und keinen Imageschaden riskieren. Dabei bleibt das Produkt im Film noch immer authentisch genutzter und ein „unaufgeregter“ Teil der Handlung. Erst wenn durch Werbe-, Sponsoring- oder Cross Promotion-Maßnahmen darauf hingewiesen wird, dass ein bestimmter Darsteller in einer bestimmten Serie das Produkt nutzt, wird das Produkt von der unbewussten Wahrnehmung in die bewusste Markenwahrnehmung der Zuschauer gehoben. Doch da hält sich Apple in der Regel, anders als andere Marken, dezent zurück.
*) Quelle diverse Marktforschungen benannt vom Verband für Product Placement u.a. Rathmann 2014 (Medienbezogene Effekte von Product Placement), YouGov 2015 (Product Placement in YouTuber-Videos), Van Reijmersdal, Neijens, Smit 2007 (Effects of Televison Brand Placements on Brand Image), Russel, Stern 2006 (Consumers, Characters and Products)
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