„Das Artwork deutscher Animation kann sich international sehen lassen“, so Prof. Klaus Schäfer, Geschäftsführer des FilmFernsehFond Bayern und der diese für absolut förderungswürdig hält. Wichtig sei dabei, so Prof. Schäfer im Video für BEO, dass deutsche TV-Sender, wenn sie internationale Co-Produktionen eingehen, die deutschen Produzenten frühzeitig mit ins Boot holen.
In Europa gibt es unterschiedliche Systeme, die Animation für Kinder und Familienprogramme zu promoten, so Tania Reichert-Facilides, Senator Film München. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wird die deutsche Animationsindustrie wenig geschützt und unterstützt. Die Idee sei es nun, die deutschen Animationen auf Projektbasis voranzutreiben. Deutsche Produktionsbudgets sind klein, so dass man hier neidisch auf das „Cartoon Schlaraffenland Frankreich“ blickt, in dem Animation national durch den CNC stark gefördert wird.
http://www.youtube.com/watch?v=rGmJy5_zzkk
Auch Hans Ulrich Stoef, m4e AG, fordert eine Stärkung des Produktionsstandortes Deutschland, wo er ein großes Kreativpotential und gut ausgebildete Leute, wie die von der Schule in Ludwigsburg sieht. Die m4e AG wurde auf dem Forum zum „Investor / Distributor oft he Year 2012“ gewählt und hat mit „Mia and me“ einen großen Erfolg mit Verkauf in 70 Länder gelandet, wie er im Video für Beo erläutert. Er bedauert, dass deutsche Produktionen oft international mehr Unterstützung erhalten als in Deutschland selbst, wo traditionell Spielfilmproduktionen einen höheren Stellenwert haben. Die Animationsserie mit den „Elfen in dem Fantasieland Centopia“, die in Deutschland aktuell mit 26 Episoden auf ZDF tivi und auf Kika zu sehen ist, wurde für 12,5 Mio US Dollar entwickelt. Nach Erhalt eines Licensing Preises auf der mipcom in Cannes wurde Mattel als Spielwarenpartner gewonnen. Das war der erste Deal, den Mattel mit einer deutschen Produktion einging.
http://www.youtube.com/watch?v=CIWY7jDWFUM
Welche Rolle spielt Branded Entertainment für Cartoons?
In Animationsserien für Kinder ist Product Placement in Cartoons problematisch. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Ideen für Branded Entertainment Kooperationen, denen inzwischen alle Beteiligten eine hohe Bedeutung beimessen.
Filme werden in der ersten Runde nur mit 30 bis 40 Prozent rückfinanziert, erläutert Hans Ulrich Stoef. In Frankreich erhalten die Produzenten Geld vom CNC, um diese Lücke zu schließen. Deutsche müssen die Anschlussfinanzierung für eine Fortführung der Staffel selbst tragen und setzen auf Lizenzen. Der 360 Grad Ansatz für Lizenzen, DVDs, etc. ist wirklich notwendig. „Mattel ist ein integrierter Bestandteil der Programmfinanzierung. Ohne diesen Partner ist die Produktion aus internationaler Sicht nicht möglich.“, so Stoef.
Klaus Schäfer hält Branded Entertainment auch bei geförderten Programmen für sehr wichtig. Gabriele Walther, Caligari Film und Fernsehproduktion, hat viel mit deutschen Verlagen zusammen gearbeitet, z.B. bei den „Briefe von Felix“, „Der Mondbär“ etc. Diese Bücher werden in 33 Ländern verkauft und sind ein wesentlicher Baustein. Sie findet, dass es deutsche Produzenten mit einem neuen Programm im internationalen Wettbewerb auch deshalb schwer haben, weil internationale Produktionen, wie SpongeBob von Anfang an ein großes internationales Marketingbudget aufweisen. In Deutschland jedoch kann die Popularität von deutschen Kinderbüchern Wunder bewirken.
Auf der deutschen Pressekonferenz (von links nach rechts): Hans Ulrich Stoef (m4e AG), Prof. Dr. Klaus Schaefer (FFF Bayern), Tania Reichert-Facilides (Senator Film), Gabriele Walther (Caligari Film- und Fernsehproduktion), Dr. Irene Wellershoff (ZDF), Michael Coldewey (Trixter) (Foto SF/BEO)