Lernen Sie diese drei Jurymitglieder und ihre Insights in den britischen, deutschen und amerikanischen Markt näher kennen.
Chantal Rickards, Head of Programming Branded Content EMEA, MEC UK, rechnet mit Kampagenen die „Inhalte zum virtuellen ,Teilen‘, soziales Engagement und spannende Stunts” zeigen: „Wir werden mehr Kampagnen sehen, die im Bereich Soziales Engagement hohe Effizienz bewiesen haben, und ich gehe auch von mehr Beiträgen in der Kategorie „fürs mobile Endgerät“ aus. Ebenso wird es dieses Jahr viel Material geben, das gezielt zum „Teilen“ in Social Networks produziert wurde. „Stunts“ werden oft erfolgreich fürs Web eingesetzt, und auch hiervon denke ich werden wir mehr zu sehen bekommen.“
Sie wird dabei nicht zögern, die “weibliche Sicht der Dinge” in die Bewertung einfließen zu lassen: „Ja, ich denke, es ist ein entscheidender Faktor, wirklich zu verstehen wie Frauen empfinden – z. B. bei Kampagnen wie der von Dove – und einen „weiblichen“ Denkansatz in einer von Männern dominierten Branche einfließen zu lassen. Die Mehrzahl unserer Kreativen sind ja Männer und es ist sehr spannend zu beobachten, wie sie mit Ihrer Arbeit die Zielgruppe „Frau“ ansprechen.“
In UK hat sich Branded Entertainment weiter etabliert und auch den digitalen Markt für sich eingenommen: „Branded Entertainment ist erwachsen geworden und hat sich sehr schnell eine dominante Präsenz im digitalen Raum erobert. 40% der Aktivität in den Social Networks ist der Austausch von vorproduzierten Inhalten. Das macht die große Bedeutung und die schlagkräftige Wirkung attraktiver Inhalte nachvollziehbar, die zum „Teilen“ einladen. Die Reaktionszeit liegt hier im Bereich von Minuten oder gar Sekunden und so muss eine erfolgreiche Kampagne auch von Anfang an ausgreift und reaktionsbereit sein.“
Petra Kroop, Director of Brand Integration, SevenOne AdFactory Germany freut sich auf kreative Lösungen im Programm und im digitalen Bereich: „Aufgrund der starken Einschränkungen die der Gesetzgeber vor allem dem ‚Product Placement‘ in Deutschland auferlegt, habe ich sehr hohe Erwartungen an Kreativität und Qualität der gezeigten Beiträge, erwarte maßgeschneiderte Cases, die gut ins Programm passen, sowie innovative Ideen aus dem Bereich ‚Digital‘.“
Egal ob “Frau oder Mann“ in der Jury, jeder wird seine individuelle Perspektive in die Bewertung einbringen: „Meiner Meinung nach ist Gender für uns kein Entscheidungskriterium. Jedes Jurymitglied wird jedoch einen ganz eigenen Blickwinkel und persönliche Präferenzen beitragen und so freue ich mich auf einen spannenden Prozess der Entscheidungsfindung.“
In Deutschland stellen vor allem die strikten rechtlichen Richtlinien eine Herausforderung für gutes Branded Entertainment dar: „Die strengen gesetzlichen Beschränkungen mit denen das Medienrecht in Deutschland das Branded Entertainment reguliert macht dieses zu einer Herausforderung. Und so ist die Nachfrage nach hochwertigem Projekten für TV und auch für den digitalen Bereich groß.“
Erin McPherson, VP & Head of Video Programming and Originals bei Yahoo! USA, erwartet kreative Kampagnen aus Europa, weil die rechtlichen Grenzen hier eng sind: „Durch die internationale Ausrichtung des Festivals habe ich hohe Erwartungen an eine bunte Palette besonders auch innovativer Inhalte. Den diversen strengen gesetzlichen Regelungen im Bereich Werbung geschuldet sind Europäische Kampagnen oft ganz besonders modern und kreativ. Ich freue mich schon auf unterhaltsame und mitreißende Beiträge, die dennoch die Botschaft der Marke kommunizieren.“
Bei den Juryentscheidungen können Faktoren wie Alter, Nationalität und Berufserfahrung eine Rolle spielen: „Meine Erwartung ist, dass es uns bei der Bewertung einfach nur um die Qualität der Beiträge gehen wird und Gender keine wirkliche Rolle spielt. Dennoch bringen alle Juroren einen großen Schatz an persönlichen und beruflichen Erfahrungen mit… Gender ist hier nur einer von vielen Faktoren, so wie Alter, Nationalität und beruflicher Hintergrund.“
Auf dem US-Markt sind die Marken eine Art „Motor für Content“. In der Regel ist der Content hochwertig und steht für die Markenwerte. Die Marke selbst kommt nicht zwingend darin vor: „In den USA spielen Marken bei der Entwicklung von speziellen Online-Inhalten schon immer eine Schlüsselrolle und Marken beteiligen sich hier weiter zunehmend kreativ und platzieren aktiv. Die Inhalte, die wir in Zusammenarbeit mit den Markeninhabern entwickeln sind sehr hochwertig produziert und in vielen Fällen erscheint das Produkt oder die Marke selbst ja gar nicht mehr. … Wenn wir im Bereich Video über ‚Native Advertising‘ sprechen, dann meinen wir damit eine Werbeform, die Zielgruppe ganz unaufdringlich persönlich anzusprechen. Branded Content, der so eine Verbindung von Publikum und Marke herstellt, gibt hier die Richtung vor.“
Die komplette BECS Jury 2013 sowie die Möglichkeit sich über das BECS zu informieren und sich anzumelden finden Sie hier.
Das Cristal Festival
Wurde 2001 ins Leben gerufen, zunächst als Werbefestival von 2001 bis 2008 in Méribel, dann wurde es als Cristal Festival in Crans Montana in der Schweiz von 2009 bis 2012 durchgeführt. 2013 wird es erstmals in Courchevel in Frankreich stattfinden. Die Teilnehmer erwartet dort ein „High-Level Conference Programme“, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Festival gilt als winterlicher internationaler Treffpunkt der Medien- und Kommunikationsbranche, bei dem Awards in 14 Kategorien vergeben werden. Seit dem vergangenen Jahr sind die BECS-Awards für die besten Einreichungen von Cases wie Brand Videos, Entertainment, Musik, Digitales, Gaming und Events mit dabei. Wer einen Blick auf die BECS-Sieger 2012 werfen möchte, findet die Videos hier.
Fotos: BECS/Cristal Festival
BEO-Autorin: Sandra Freisinger-Heinl