Die Musikbranche kämpft schon lange gegen die illigalen Downloads. Mittlerweile sei der Großteil der Nutzer zum zahlen erzogen, so Edgar Berger, CEO von Sony Music Entertainment (DACH-Region). Die Verleger versuchen die Nutzer über den Umweg der Apps zum zahlen zu bewegen, so Jan Bayer vom Axel Sringer Verlag.
Doch wie verhält es sich beim Fernsehen? Hier streiten sich Produzenten und Sender schon seit einiger Zeit. Ein großer Unterschied zu anderen Branchen ist, dass die Frage nach dem Kostenträger hier im B2B-Bereich ist. Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg Produktion und Dr. Christian Franckenstein Vorstandssprecher von MME Moviement sind der Ansicht, dass diese als Produzenten im TV nahezu nichts verdienen. Vor einiger Zeit dachte man, dass das Internet die Lösung sei. Man bringe Webisodes direkt ins Netz und umgehe so die TV-Sender. Doch dies Weg war eine Sackgasse. Aktuell ist man der Ansicht, dass Webisodes v.a. seht gut als Markenverlängerung linearer TV-Formate funktionieren.
Das Grundproblem sei, dass die TV-Sender die Produzenten gemessen an der Produktion bezahlen und die neuen Monetarisierungsoptionen der Mehrfachverwertung (z.B. Web oder Mobile) nicht berücksichtigen. An diesen verdiene alleine der Sender. Laut Dr. Christian Franckenstein sollten wenigstens 10%-15% der Erlöse an die Produzenten gehen. So diskutiert die TV-Branche also immer noch mit sich selbst, während die Musikbranche und Verlage schon lange mit den Konsumenten üben.
Die ARD mache hier lau Martin Moszkowicz, Vorstand Film und Fernsehen bei der Constantin Film, alles richtig. Vor einigen Monaten wurden die neuen Terms of Trade gelauncht – ausgehandelt zwischen der Produzentenallianz und der ARD. Demnach sollen die Produzenten an den weiteren Erlösen, welche durch die Verwertung der Produktion generiert werden, beteiligt werden. Wie hoch die Beteiligung allerdings sein wird, ist noch offen.
Das könnte folgende Entwicklung begünstigen: Da die Produzenten bei den bisherigen Verlängerungen der TV-Marken ins Web nicht beteiligt wurden, war deren Qualität entsprechend gering. Da nun aber die Produzenten dafür entlohnt werden, könnte dies zur Folge haben, dass in ZUkunft mehr gute Webisodes im Netz oder auf dem Mobile landen.
Quelle: Text: www.dwdl.de, Bilder: www.medienwoche.de