Das Hobby zum Beruf machen, das kennt man aus dem Fußballsport. Wie viele Jugendliche träumen davon eines Tages mit dem Kicken Geld zu verdienen und vielleicht sogar als Weltstar bejubelt zu werden, um sich von Marken wie Adidas und Nike ausstatten zu lassen. Diesen Traum erfüllen sich immer mehr Spieler mit digitalen Sportarten. Mit dem FIFA Interactive World Cup (FIWS) Champions Trophy wurde auf der gamescom in Köln eine Meisterschaft mit dem beliebten Fußballspiel FIFA13 ausgetragen. Wie auch in der Realität war ein spanisches Team siegreich.
Wie wir in unserem Interview mit David Hiltscher erfahren haben, ist Fußball allerdings bei weitem nicht das beliebteste Genre des eSports. Das meistgespielte Multiplayerspiel ist das Multiplayer Online Battle Arena (MOBA) League of Legends. Dabei handelt es sich um ein Fantasiespiel, das weltweit über 50 Millionen Spieler begeistert und in 5:5-Duellen ausgeführt wird. Entsprechend geht es bei dem Spiel um Teamfähigkeit und Kooperationsvermögen. Auf der gamescom war das Spiel mit zwei gigantischen Bühnen vertreten, was den großen Fokus auf den internationalen Wettbewerb des US-amerikanischen Spielentwicklers Riot Games zeigt.
Ein anderes erfolgreiches Produkt des MOBA-Genres ist DOTA2 der Valve Cooperation. Im vergangenen August fand in Seattle die große Meisterschaft “The International” statt, mit Preisgeldern von sensationellen 3 Millionen US-Dollar. Etwa eine Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben das Finale zwischen dem schwedischen Team Alliance und der Mannschaft Na’Vi live mitverfolgt. Das 60-minütige Finale zeigt ein nervenaufreibendes Spiel und eine emotionale Berichterstattung wie man es aus realen Sportarten kennt.
Die steigende mediale Aufmerksamkeit können sich Marken über Sponsoring zu Nutze machen. Die ESL bietet mittlerweile große Turniere in Zusammenarbeit mit Technologiefirmen ASUS, Benq und Intel. Dabei haben die einzelnen Teams oft eigene Sponsoren, vor allem aus dem Peripheriebereich sind bekannte Marken wie Razer, Roccat, Logitech oder SteelSeries dabei und rüsten die Spieler mit ihren besten Tastaturen, Mäusen und Kopfhörern aus. Auch Energiedrinks wie Red Bull und Monster unterstützen die Teams, um ihre Bekanntheit in der laut Hiltscher jungen Zielgruppe mit relativ hohem Bildungsstandard bei hohem Einkommen zu steigern.
Weltstars im eSport gibt es in Deutschland noch nicht viele – gemeinsam mit Schweden stellen die deutschen Spieler allerdings eine der stärksten Nationen in Europa dar. In Südkorea sieht das allerdings schon anders aus, denn die professionellen Computerspieler dort werden bereits wie Stars behandelt und genießen auch Aufmerksamkeit auf den mehreren öffentlichen Fernsehsendern, die Tag ein Tag aus über den elektronischen Sport berichten.
Quelle:
http://www.dota2.com/international/home/overview/
http://www.respawngathering.com
http://www.gamescom.de/de/gamescom/home/index.php
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BEO-Autor: Alexander Kornelsen