Nachwuchs der Kreativbranche: Ein Interview mit Èwa und Jolien

BEO: Erzählt uns doch kurz mal etwas über euch.

Jolien: Wir sind ein Kreativteam aus den Niederlanden. Dort haben wir einen Pitch gewonnen, an dem 20 andere nationale Teams teilgenommen haben. Durch den Sieg konnten wir zur diesjährigen Eurobest kommen, wo wir die Niederlande in der „Young Creatives Competition“ repräsentieren. Wir arbeiten als Freelancer und sind im Moment für ein Projekt in einer Agentur in Amsterdam tätig. Da wir selbstständig sind, kann es aber auch sein, dass wir in zwei Monaten schon wieder wo anders arbeiten. Wir möchten so viele Agenturen wie möglich kennenlernen und dort Erfahrungen sammeln.

BEO: Warum macht ihr bei der Young Creatives Competition mit?
Èwa: Das ist eine großartige Möglichkeit für junge Leute, an einem Projekt zu arbeiten und ihr Talent unter Beweis zu stellen. Wenn man gewinnt, erhält man die kostenlose Teilnahe als Besucher bei der nächsten Eurobest. Aus meiner Sicht könnte dieser Wettbewerb auf der Eurobest ruhig zum Höhepunkt des Festivals werden, weil es schließlich um die Zukunft der Branche geht.

BEO: Also seid ihr dieses Jahr das erste Mal dabei?
Jolien: Ja, das ist unser erstes Mal bei der Eurobest. Wir waren letzten Sommer bei den Cannes Lions, weil wir auch hierfür einen Pitch gewonnen haben. Als ein junges Team ist es sehr schwer, Fuß in der Agenturwelt zu fassen, auch wenn es eine recht kleine Welt ist. Deswegen sind solche Anlässe eine sehr gute Gelegenheit, sich einen Namen zu machen. Man kommt mit Menschen ins Gespräch, die man sonst nicht so leicht kennen lernen würde. Und die Workshops und Vorträge, für die wir noch Zeit finden, sind für uns auch sehr spannend. Um weiterhin Fuß zu fassen sind wir nebenbei z.B. auch durch Bloggen aktiv und machen Filme für die Organisation („Jonge Honden“), die uns hier her geschickt hat.

BEO: Was nehmt ihr auf dieser Konferenz für euch mit nach Hause?
Èwa: Auf jeden Fall die ersten Gedanken und Pläne, um den nächsten Pitch vorzubereiten, an dem wir teilnehmen wollen.
Jolien: Und wir setzen uns hier besonders mit dem Thema Zeitmanagement auseinander. Wir haben 30 Stunden, um ein Konzept auf die Beine zu stellen. Das reicht auch aus, es hängt einfach davon ab, wie man sich zeitlich organisiert. Wir haben auch schon mal ein volles Konzept in zwei Stunden entwickelt. Die Frage ist immer, wie man seine Zeit den verschiedenen Arbeitsphasen zuordnet. Was uns helfen würde, ist bei diesen Konferenzen noch mehr Feedback zu unseren Ideen zu bekommen. Es wäre auch toll, wenn es eine Art Get-together geben würde, in dem sich die Young Creatives und die Agenturen hier kennenlernen könnten. Ich denke das ist etwas von dem alle Beteiligten profitieren würden.

BEO: Wie ist diese Young Creative Competition abgelaufen?
Jolien: Alle Gruppen haben gleichzeitig das Briefing bekommen, von dem Inhalt wussten wir vorher natürlich nichts. Dann hatten wir 30 Stunden Zeit, in denen wir frei arbeiten konnten – wo und wann wir wollten. Nach diesen 30 Stunden mussten wir unseren Pitch einreichen. Am Ende haben alle 22 Gruppen ihr Konzept vor den anderen und der Jury gepitcht, wobei es da jeweils 5 Minuten Pitch und 5 Minuten Diskussion gab.

BEO: Was steht als nächstes bei euch an?
Èwa: wir bereiten unseren nächsten Pitch vor, um wieder an den Cannes Lions teilzunehmen.

BEO: Dann wünschen wir euch dabei ganz viel Erfolg und sind gespannt, wohin eure Reise noch geht!

BEO-Autorin: Sophie Berke

Weitere Interviews auf der Eurobest Konferenz 2014:
Mike Glaser, Marketing Lead bei Google’s Art, Copy & Code
Ami Hasan, Chairman von Hasan & Partners und Perfect Fools
Preethi Mariappan, Executive Creative Director bei Razorfish Deutschland
Abraham Asefaw und Maksimilian Kallhed, Mitbegründer der Pop Up Agency

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