Neue Wege in der Erfolgsmessung von Product Placement

 

BEO foto gruenderteam placedise

Placedise Gründerteam Jens Kürschner (li) und Maximilian Böhm (re)

BEO: Kannst du kurz für uns zusammenfassen, was Placedise ist?
Jens Kürschner: Es ist ein Projektmanagement-Tool, das simuliert wie Product Placement im Kopf des Zuschauers wirkt. So wird mittels Datenanalyse der Erfolg eines Product Placement-Projekts simuliert.

BEO: Was hat sich durch den Relaunch verändert?
Jens Kürschner: Einerseits habe wir das Programm, also die Software hinter der Erfolgsprognose optimiert. Andererseits ist es nun endlich auch für jeden auf Anhieb verständlich und bedienbar. Seit dem ersten Prototypen, der auf dem Product Placement Kongress 2014 in Stuttgart vorgestellt wurde, ist neben der einfacheren Handhabbarkeit für den Nutzer auch die Funktion der Optimierung hinzugekommen. Das heißt, dass das Programm jetzt aufzeigt, an welchen Stellen man in seinem Projekt noch Optimierungspotenzial nutzen könnte.

BEO: Und warum seid ihr genau jetzt damit auf den Markt gegangen?
Jens Kürschner: Da spielen natürlich mehrere Faktoren mit rein. Zum einen ist es das persönliche Interesse an dem Thema, das einen antreibt. Ohne das funktioniert solch ein Produktlaunch nicht. Zum anderen hat die wachsende Debatte um das Thema Product Placement, unter anderem bezüglich der Regulierung des Instruments auf politischer Ebene gezeigt, dass Product Placement als Instrument anerkannt wird. Gleichzeitig gibt es aber bei vielen Unternehmen noch starke Unsicherheiten. Während man mit TV-Werbung zum Beispiel weiß, mit welchen Effekten man rechnen kann, gibt es im Umgang mit Product Placement weniger Klarheit. Hier ist es wichtig, dass Werbewirkung über die altbekannte Reichweite hinausgeht. Denn Erfolg heißt nicht nur Reichweite. Wir müssen anfangen, besonders das Konsumentenverhalten und die unterbewusste Werbewirkung zu berücksichtigen, wenn wir den Erfolg von Product Placement greifbar machen wollen. Aus diesem Gedanken heraus ist die Vision entstanden, aus der dann später Placedise wurde.

BEO: In welchen Bereichen siehst du das aktuell größte Potential für Product Placement?
Jens Kürschner: Auf jeden Fall im Audiovisuellen. Hier entwickeln sich Product Placement und Branded Entertainment gerade parallel zueinander weiter. Während Product Placement besonders gut im TV und Kino funktioniert, entsteht Branded Entertainment eher auf YouTube und sozialen Medien. Aber auch hier steckt noch viel Potential für Product Placement. Nicht umsonst entstehen zurzeit viele neue Firmen, die sich auf die Vermittlung von Placements auf YouTube konzentrieren. Natürlich ist die Art des Placements im digitalen Raum aktuell noch eine andere, als wir sie aus dem TV oder Kino kennen. Ich denke auch, dass die größten Umsätze auf Sicht zwar im Kino bleiben werden, wir letztendlich aber aus einer große Auswahl an Placement-Möglichkeiten werden schöpfen können, wozu auch die digitalen Placements gehören werden. Und das ist auch gut. So steht für jede Strategie, jedes Ziel und jedes Produkt der passende Kanal zur Verfügung.

BEO: Was werden eure nächsten Schritte sein?
Jens Kürschner: Placedise versteht sich als helfende Hand bei der Planung und Steuerung von Branded Content. Entsprechend dieser Vision werden wir unseren Service in der Zukunft ausbauen. Auf lange Sicht wollen wir es bspw. auch ermöglichen, gemeinsam mit anderen Dienstleistern eine Art automatisiertes Programmatic Buying für Product Placement zu ermöglichen. So gibt es bereits Anbieter, die es ermöglichen Digital Placements live in Inhalte einzufügen. Wenn wir unsere Optimierungs-Technologie hiermit kombinieren, lassen sich einfache Placements quasi voll-automatisch und erfolgreich umsetzen. Aber das ist noch ferne Zukunftsmusik. Die nächsten Schritte werden sich erst einmal voll und ganz daran orientieren was den größten zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden bei der Umsetzung von Product Placement stiftet.

BEO: Vielen Dank, Jens, für das Gespräch!

Foto: Placedise
BEO-Autorin: Sophie Berke

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