Verhalten optimistisch – der 9. Kongress zum Product Placement
Einen Ausblick anderer Art gab Florian Heister (die Folien des Vortrages finden Sie in der BEO Mediathek), der anhand der Entwicklungen um Google.tv sich überzeugt zeigte, dass die Konvergenz der Medienträger unumkehrbar sei. Fernsehen und Internet werden zusammenwachsen, wobei er Google aufgrund der Offenheit für andere Systeme gegenüber Apple im Vorteil sieht. Die Vorstellung, dass das Handy mit dem Betriebssystem zur Fernbedienung wird, könnte dazu führen, dass die Bedienbarkeit auch für den klassischen „Couch Potatoe“ ausreichend simpel ist. Allerdings müssten auch bei einer vollständigen Konvergenz die Fragen nach den Inhalten und den Rechten geklärt werden.
Beim Blick auf die aktuelle Situation herrschte vorsichtiger Optimismus. Peter Weber von Advernomics und Otto Kettmann machten deutlich, dass Product Placement in Deutschland etabliert werden kann. Es müssen die Spielregeln und die Wirkungsmechanismen klar sein. Die Wirkungsweise des Instrumentes zielt auf die Markenerinnerung und die Bestätigung von Kaufentscheidungen. Gerade das erste Merkmal konnte Weber anhand der Auswertungssoftware seines Hauses sehr plastisch verdeutlichen. Auch Peggy Rathmann von der TU Freiberg sieht dieses durch eigene Studien, u. a. zum Kinofilm „Sex and the City“ bestätigt.
Der Blick nach Österreich zeigte, wie das Instrument genutzt werden kann, wenn der Markt etabliert ist. Wolfgang Pappler von Product Placement International zeigte die Bandbreite von Kinoplacements am Beispiel des aktuellen Arthouse-Filmes „Atmen“, für den er verschiedene Partner finden konnte. Allerdings wurden die vorgeführten Beispiele unterschiedlich bewertet, da die szenische Einbindung differierte. Eindeutiger war der Case „Feh Taschentücher und Austria’s Next Topmodel“, bei der eine klare Verjüngung dadurch gelang, dass in den zahlreichen tränenreichen Situationen der Casting-Show die Tücher zum Trost der angehenden Topmodels wurden.