Hip Hop und die Luxusmarken

Adidas machte sich diese besondere Wirkung der HipHop-Gruppe Run D.M.C zu nutzen, was einen über 1 Million Dollar Sponsorship – Vertrag zur Folge hatte und weitere Videos in denen die Bandmitglieder mit Adidas Produkten ausgestattet wurden. Fortan versuchten amerikanische Werbemacher im Rahmen des Product Placements Einfluss auf Musiker und deren Videos zu nehmen. So ist auch 25 Jahre nach Veröffentlichung des Songs die Werbewirkung ungebrochen. Erst kürzlich verkaufte anlässlich des Jubiläums, ein New Yorker Schuhgeschäft eigens kreierte Superstar 80’s Sneakers, über die in dem damaligen Song „My Adidas” gerappt wurde. Zu jedem verkauften Sneakers -Paar erhielten die Käufer noch ein signiertes Autogramm der Hip Hop – Gruppe.

Eigentlich stellt das Auftauchen von Luxusgütern, wie Produkte von Cucci, Prada oder Benz in HipHop Musikvideos ein regelrechtes Paradoxon da. Denn Überlegt man genauer, so entstand der Rap doch in den dunklen Gassen der Bronx. Mit der Kommerzialisierung des HiHop in den Staaten, erhielten auch Luxusmarken und somit Dekadenz Einzug in die Musikvideos und vor allem aber auch in die Köpfe der Musiker. Laut veröffentlichter Schätzung der Zeitschrift Business Week werden bis zu ein Viertel der Konsumentscheidungen in den USA auf Grund von HipHop Videos getroffen.

Der weltweite Erfolg und die wachsende Bekanntheit amerikanischer Marken, verdankt es nicht nur der Platzierung in Musikvideos, sondern resultiert vor allem aus dem Wechsel der Videos von TV- Sendern zu internationalen Internet- Kanälen. Durch die bessere und vereinfachte Zugänglichkeit für die USER, sehen Plattenfirmen gut produzierte Videos als weitere Einkommensquelle und als neue Methode der Produktvermarktung von Herstellern. Im Gegensatz zu dem Musiksender MTV, der zu starkes Product Placements in Videos je her strikt ablehnte.

Durch diesen Wandel gewann die neue Marketingstrategie des Product Placements für immer mehr Künstler an großem Interesse und widmeten sogar Marken eigene Songtexte. So erzeilten Busta Rhymes und P.Diddy mit einem Song über Moet&Chandon sogar einen zweistelligen Umsatzwachstum auf dem amerikanischen Markt. Durch diesen Erfolg angeregt zogen viele Künstler nach und es entstand einen neue Ära des Product Placements. Dabei reichte es einigen Musikern nicht nur über Produkte zu singen oder sie in Ihren Videos zu platzieren, sondern kreierten sogar eigene alkoholische Mixgetränke, wie Sean Combs oder auch Pitbull neue Vodkalabels. Wie Werbewirksam Firmen diese Art der Marketingstrategie sehen, zeigt der Auftritt eines Hummers H2 im Musikvideo der amerikanischen Sängerin Ms.Jade, für den General Motors 2009 sogar 300.000 Dollar zahlte. Der Rapper Jay-Z hingegen erwarb direkt die U.S. Rechte der schottischen Vodka – Sorte Armadale und um anschließend selber durch die Platzierung in seinen Texten von der Etablierung der Marke zu profitieren.

Wohingegen es sich am Anfang in den Liedtexten der Künstler noch um ihre eigenen Lieblingsmarken handelte, so geht es heute, so das Fazit von Autorin Gschmeidler, eher um die finanziellen Interessen der Musikindustrie. Denn gerade in der Zeit der Digitalisierung, wird versucht durch diese Marketingstrategie den Verlust der Musiker, durch illegale Downloads oder ähnliches, auszugleichen.

Ziel der Werbeindustrie ist es, durch diese Art der Werbung die Kaufentscheidung der Hörer unbewusste zu beeinflussen und ihnen die Besonderheit des Produkts durch die Songs zu suggerieren. Wenn Sie ihren Idolen schon nicht nahe sein können, dann doch wenigstens so aussehen oder die gleichen Produkte besitzen.

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