Unter dem Claim “Mehr Street kann Wear” nicht sein hat die BVG, mit Unterstützung von QS by S. Oliver und gemeinsam mit ihrer Stammagentur Jung von Matt SAGA, ihre erste BVG Streetwear Fashion Kollektion herausgebracht. Verbindendes Element ist das Muster der Sitzbezüge von U-Bahnen und Bussen, das all die 16 Teile der Kollektion ziert. Seit Mitte Oktober gibt’s die Hoodies, Jacken, T-Shirts und Accessoires wie Socken im BVG-Shop und in einem exklusiven Drop bei Zalando zu kaufen.
Wie die BVG zur Love Brand wurde
Wenn deine Superfans deine Marke als Merchandising tragen, hast du es in die “Love Brand Sphäre” von Lego & Co. geschafft. Die BVG, die Berliner Verkehrsbetriebe, hat es unter diese illustre Runde geschafft – zumindest in Berlin. Bereits im Jahr 2018 hatte die BVG Sneaker mit ihrem eigenen Sitzmuster und einem Jahresticket in der Sohle herausgegeben. Um eines der limitierten Paare zu ergattern, hatten Kaufinteressenten damals bei Minusgraden vor einem Geschäft in Kreuzberg campiert.
Dass die BVG mittlerweile zur Love Brand mit eigener Fashion-Kollektion geworden ist, hat sie einem Umdenken in der Marketingabteilung und daraus folgend dem Hashtag #weilwirdichlieben zu verdanken. Eine Konsumentenbefragung zeigte, dass 47% der Kunden die BVG hassen. Bus- und Bahnverspätungen, unfreundliche Fahrer, verschmutzte Busse. Die Marketingabteilung beschloss, sie können nicht unbedingt das Produkt ändern, aber den Service. Also fingen sie an, in das Serviceprodukt investieren.
Und das zahlt sich aus. Die Social Media Kanäle der BVG sind so ziemlich das Beste, was deutsche Marken online zu bieten haben:
Die Mehr Street kann Wear nicht sein – Kampagne
Nun wurde also die BVG Streetwear-Kollektion, in die das neue Sitzmuster eingearbeitet ist, gelauncht und zwar mit einer stilechten Fashion Show im Berliner Untergrund sowie mit einem schön bunten Spot, der überraschend und gut ist, wie die Kollektion selbst:
Die Kampagnen der BVG richten sich vor allem an Berufseinsteiger. Denn genau in der Zeit nach Schule, Ausbildung oder Studium entscheidet man sich, mit welchem Verkehrsmittel man unterwegs sein möchte. Die BVG Fashion Kollektion soll also vor allem die 16- bis 28-Jährigen abholen. Während sich die Babyboomer, Gen X und Gen Y vielleicht nicht für die kunterbunt gepunktete Oversize-Jacke mit Kapuze oder den Bucket Hat begeistern können, dürften sie den Modegeschmack der in der Hauptstadt lebenden Gen Z durchaus treffen. Sie überrascht. Sie polarisiert, ein bisschen zumindest. Und sie macht Spaß.
Marke mit Street Credibility
Die BVG inszeniert sich bereits seit Jahren bunt, verrückt und trashig – eben so, wie die Straßen von Berlin sind und sein wollen. Die Street Credibility der BVG kam aber nicht über Nacht – die musste sich das Unternehmen langsam erarbeiten. Mit vielen Kampagnen und Aktionen, beginnend mit dem Kult-Auftritt des Rappers Kazim Akboga 2015. Dann kam der Sneaker mit integriertem Ticket. Und nicht zu vergessen das Hanfticket, das in der stressigen Weihnachtszeit für mehr Entspannung sorgen sollte. Das Bekenntnis zur Buntheit hat die BVG seitdem mit jeder neuen Kampagne befeuert. Die Klamottenkollektion wirkt wie der nächste logische Schritt.
Wer hat sich schon ein Teil gekauft?