Bei Native Advertising handelt es sich jedenfalls nicht um traditionelles Onlinemarketing durch Banner, Pop-Ups oder gar Anzeigen in der Seitenleiste. Denn die herkömmliche Internetwerbung wird mittlerweile fast vollständig von den Usern ignoriert und von vielen sogar schon als nervend empfunden. Ähnlich wie im TV die 30-sekünder stellt Bannerwerbung eine unnatürliche Art der Werbung da, es handelt sich um Werbeeinblendungen die nicht nativer Form sind und die im Laufe der Zeit nicht mehr beachtet werden, was den Wert dieser Werbung erheblich vermindert. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass das Interesse an der nativen Werbeform von 2011 auf 2013 in den USA bereits um 87% gestiegen ist. Denn bei dieser neuen Art der Werbung, wird diese als ein natürliches Element in den Content integriert, wodurch der Lesefluss der Nutzer nicht unterbrochen wird und die Werbung als unauffällig, ja fast schon natürlich erscheint. Besonders erfolgreich sind native Infografiken, (Bilder-) Feeds, Typ-Checks und Co. Die Nähe zu Product Placement im Bewegtbild uist unverkennbar. Die Werbeinhalte werden in der Regel in die jeweilige Inhaltsstruktur und Textbeiträge der Plattform passend integriert. Diese Vorgehensweise soll dazu dienen möglichst viele Nutzer anzusprechen ohne aufdringlich zu wirken und um so die Klickrate zu erhöhen. Dabei kann Native Advertising auf verschiedene Wege den User erreichen, wie zum Beispiel durch Musik, Videos, Bildern und Grafiken, Feeds, Typ-Checks, sowie andere Medien.
Meist erfolgt Native Advertising auf den Social Media Plattformen wie Facebook, in Form von „Sponsored Stories“, aber auch bei Twitter via „promoted Tweets“ sowie „promoted Posts“ auf Tumblr und „promoted Videos“ auf Youtube, dabei fügen sich all diese Ads nahtlos in den eigentlichen Content der Website ein. Mit dieser Art der nativen Werbung verfolgen Unternehmen das Ziel ihre Produkte und Angebote bei den Zielgruppen bekannt und beliebt zu machen. Denn es geht nicht mehr um die reine Werbebotschaft die vermittelt werden soll, sondern um die Erzeugung relevanter, nützlicher und interaktiver Inhalte für die Nutzer. Hierbei geht es in erster Linie um die Erfahrungen der Nutzer, die „User Experience“, aber natürlich auch um die Stärkung des Vertrauens in die Marke. Hauptziel bei dem Einsatz des Native Advertising ist also die Schaffung einer positiven dreiseitigen Beziehung zwischen dem Werbenden, dem Publisher und dem Endverbraucher.
Der Einsatz bzw. die Nutzung des Native Advertising in den Netzwerken lässt sich in zwei Kategorien einteilen, in die „offene“ und „geschlossene“ Variante. Bei der geschlossenen Variante kreieren die Unternehmen einen normalen User-Account und kommunizieren darüber mit ihren Nutzern und Abonnenten, wie zum Beispiel auf Facebook oder Twitter. Die andere Möglichkeit stellt die „offene“ Variante dar, wobei die Unternehmen den gleichen Werbeinhalt bzw. die Markenbotschaft auf verschiedenen Websites und Netzwerken anzeigen lassen, wofür sie die Plattformbetreiber aber bezahlen.
Screenshot:Native Advertising aus Deutschland: Interaktive Elemente von Contilla
Was macht Native Werbung noch erfolgreicher?
Gar keine Frage, Native Advertising wird eine rosige Zukunft vorhergesagt. Nicht nur, dass die herkömmlichen online Werbeformen durch die Schaltung von Bannern mittlerweile als „veraltete“ angesehen werden, hinzu kommt das immer mehr Nutzer über ihre Lieblings Produkte und Firmen mehr erfahren und sich mit den Informationen rund um ein Unternehmen oder ein Produkt auseinanderzusetzen möchten. So erscheint es als logische Folge, dass Unternehmen ihre Verbraucher am besten und schnellsten über „Content-driven-Kampagnen“ erreichen und so die Werbeinformationen einem breiten Publikum zugänglich machen können. Genau hier kommt das „Native Advertising“ zum Einsatz, denn durch die vielseitige Einsetzbarkeit und der leichten und überall möglichen Platzierung, stellt sie die beste Form der Werbung dar.
Auch wenn Native Advertising zahlreiche Vorteile für Werber und Herausgeber darstellt, so gibt es natürlich noch so einige Herausforderungen die bewältigt werden müssen, wie zum Beispiel die Geschwindigkeit mit der sich das Native Advertising an das Umfeld anpassen muss. Doch laut Satish Polisetti, Mitbegründer von AdsNative, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Werbetechnologie sich der immer stärker werdende Nachfrage anpasst. Polisetti ist der Meinung, dass in den nächsten Jahren die native Werbelandschaft durch fünf wesentliche Entwicklungen beschleunigt wird:
- 1. Entwicklung standardisierter Ad-Serving-Vorlage für alle Mediakanäle
- 2. Die Erstellung von „Native Advertising“-Werbespots wird nur noch wenige Minuten in Anspruch nehmen
- 3. Keine Produktionskosten für Native Advertising-Anzeigen
- 4. Entstehung neuer Marktplätze für die nativen Werbeinhalte
- 5. Intelligente Integration des Native Advertising in ein größeres Ökosystem
Native Advertising zählt zu einem der am schnellsten wachsenden Bereiche der Online-Werbung in den USA im vergangenen Jahr, von der sogar inzwischen die Washington Post und das Magazin Atlantic Gebrauch machen. Wie genau, und welche Entwickungen es in Deutschland gibt, darüber werden wir in unserer neuen Rubrik berichten.
Quellen:
http://venturebeat.com
http://en.wikipedia.org/wiki/Native_advertising
http://visual.ly/native-advertising-explained